Schweiz im Angebotsstau der Wohnungen und warum Knappheit Rendite erzeugt
- VanGraeff

- 14. Sept.
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Die Schweiz erlebt eine strukturelle Verknappung von Wohnraum. Die Leerstandsquote fiel zum Stichtag eins Juni zweitausendfünfundzwanzig auf rund ein Prozent. Das ist der fünfte Rückgang in Folge und bedeutet, dass nur noch gut achtundvierzigtausend Wohnungen leer stehen. In acht Regionen sind es mehrere tausend weniger als im Vorjahr. Diese Zahlen zeigen, dass der Markt die Nachfrage nicht mehr bedienen kann. Knappheit ist kein Schlagwort. Sie ist messbar.
Mieten ziehen an. Nach Einschätzung des Bundesamtes für Wohnungswesen werden ausgeschriebene Mieten in den kommenden Jahren im Schnitt um drei bis fünf Prozent pro Jahr steigen. Das liegt an weiterem Bevölkerungswachstum, an Zuwanderung in die Zentren und an begrenzter Bautätigkeit. Wer heute in entwicklungsfähige Lagen investiert, steht auf der Seite des strukturellen Rückenwinds.
Verdichtung ist die einzige Antwort, die zeitgleich Angebot schafft und die Stadtstrukturen erhält. Studien zeigen, dass Aufstockungen und Ersatzneubauten gerade in Zentren neue Einheiten liefern. Sie bringen aber auch Zielkonflikte mit sich, etwa soziale Verdrängung bei Abriss und Neubau. Professionelle Entwickler müssen deshalb mit aktiver Mieterkommunikation, Etappierungen und sozialverträglichen Mietmodellen arbeiten. Rendite entsteht dann aus mehr Fläche, besserer Energiebilanz und höherer Zahlungsbereitschaft in gefragten Quartieren.



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