Mikrolage entscheidet über Cashflow und warum fünf Minuten alles verändern
- VanGraeff

- 15. Sept.
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Die richtige Adresse ist mehr als ein Strassenname. Sie ist eine Funktion im Netz der Stadt. Fünf Minuten Fussweg zum ÖV, zehn Minuten zur Schule, fünfzehn Minuten zum Arbeitsplatz. Diese Zeiten sind Preisfaktoren. Sie bestimmen die Zahlungsbereitschaft und die Geschwindigkeit der Vermietung.
In der Praxis beginnt die Analyse mit einem Radius. Fünf Minuten zu Fuss, zehn Minuten mit dem Velo, fünfzehn Minuten mit dem ÖV. Innerhalb dieses Fensters werden Versorgung, Bildung, Freizeit und Arbeitsplätze bewertet. Dazu kommt eine Lärmanalyse, die sowohl Tag als auch Nacht misst. Dann folgen Helligkeit und Sichtbezüge. Abschliessend wird die Sicherheit des Quartiers betrachtet. Aus diesen Daten entsteht eine Mikrolagen Matrix. Diese Matrix erklärt die Miete.
Ein Projekt, das zwei Minuten näher an der Bahn liegt, vermietet sich schneller und teurer. Ein Projekt, das einen Block weiter weg vom Lärm liegt, erzielt eine höhere Nettomiete pro Quadratmeter. Eine Wohnung, die die richtige Ausrichtung hat, hält Mieter länger. Lange Mietdauer bedeutet weniger Leerstand, weniger Renovationskosten und weniger Courtage. Mikro wird Makro, sobald Zahlen fliessen.
Die Mikrolage wirkt auch auf die Kosten. Gute Erreichbarkeit senkt die notwendigen Stellplätze. Das spart Baukosten und schafft mehr vermietbare Fläche. Innenhöfe statt Rampen. Veloräume statt Tiefgaragen. Die Wirtschaftlichkeitsrechnung profitiert.
Wer echte Rendite will, investiert zuerst in Mikrolagedaten. Dann in Architektur. Erst danach in Marketing. Die Kunden finden sich von selbst, wenn die Lage stimmt. Das ist das leise Geheimnis der besten Projekte.



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